Preisstatistik: Heizöl legt auf Wochensicht zu – Hohe Nachfrage und Sanktionen treiben Preise

In der vergangenen Woche war der Donnerstag mit 92,51 Euro für 100 Liter der günstigste Tag für den Heizölkauf. Am Freitag kletterten die Preise um 2,62 Euro oder 2,8 % auf den höchsten Wochenstand nach oben, um sich bei 95,13 Euro ins Wochenende zu verabschieden.

Gegenüber der Vorwoche betrug der Aufschlag 1,7 % oder 1,60 Euro. Auf Monatsfrist beläuft sich das Minus auf 4,4 % oder 4,35 Euro. Vor vier Wochen hatten die Heizölpreise nur knapp unter der Marke von 100 Euro gelegen. Von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Hoch sind die durchschnittlichen Heizölpreise damit um rund 9,6 % gefallen.

Märkte im Bann von Trumps Russland-Erklärung
An den Ölmärkten wartete man zum Wochenauftakt gespannt auf US-Präsident Trumps „wichtige Mitteilung“ zum Thema Russland, die er vor dem Wochenende angekündigt hatte. Schon Ende vorletzter Woche hatte die Erwartung, dass Trump im Rahmen dieser Mitteilung neue Sanktionen gegen Russland verkünden könnte, die Ölpreise steigen lassen.

Heizölpreise stabilisieren sich im weiteren Wochenverlauf auf tieferem Niveau
Nachdem klar war, dass die von den Marktteilnehmern erwarteten neuen Sanktionen gegen den Aggressor im Ukraine-Krieg nicht sofort greifen werden, beruhigte sich das Geschehen bei den Heizölpreisen zwischen Dienstag und Donnerstag wieder spürbar.  Trump hatte Russland ein Ultimatum gestellt, demzufolge die US-Regierung Zölle von bis zu 100 % erheben wird, sollte es nicht innerhalb von 50 Tagen eine Einigung im Ukraine-Krieg geben.

Starke saisonale Nachfrage und… 
Zum Wochenschluss trugen dann mehrere Faktoren zu einem Preissprung bei den Heizölpreisen bei. Aufgrund einer erhöhten saisonalen Nachfrage, die seit Anfang Juli nochmals deutlich angezogen hatte, sorgten insbesondere die knappen Bestände bei den Mitteldestillaten (u.a. Diesel und Heizöl) für erheblichen Druck an den Ölmärkten. Analysten gehen davon aus, dass die Versorgungslage an den Ölmärkten in diesem Quartal recht angespannt bleibt.

…neue Russland-Sanktionen der EU stützen Ölpreise
Angetrieben wurden die Ölpreise zudem durch das 18. Sanktionspaket der EU gegen Russland. Neben der Einführung einer dynamischen Obergrenze von 15 % unterhalb des durchschnittlichen Marktpreises für Rohöl wurden u.a. weitere Tanker der russischen Schattenflotte auf die Sanktionsliste gesetzt.

Heizöl wieder deutlich unter der 100-Euro-Marke
Angesichts der jüngsten Entwicklung haben sich die durchschnittlichen Heizölpreise wieder deutlich von ihrem am 5. Mai bei 85,72 Euro festgestellten bisherigen Jahrestiefpreis entfernt. Die Differenz beträgt (Stand Freitagnachmittag) 9,41 Euro oder 11,0 %. Damit notieren die Heizölpreise wieder auf dem Niveau, mit dem sie ins 2. Quartal dieses Jahres gestartet waren.

 

 

Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 18.07.2025