Iran greift Israel an – Ölpreise schießen nach oben – Heizöl deutlich teurer

Die Ölpreise steigen am Mittwoch an den Rohstoffbörsen im frühen Handel um weitere rund 2 %, nachdem sie bereits gestern um gut 2,5 % zugelegt hatten. Gestern Abend hatte der Iran über 200 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Israel Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte umgehend an, den Iran für einen Raketenangriff bestrafen.

Angst vor Unterbrechung der Ölversorgung im Nahen Osten
Teheran warnte jedoch, dass jede Reaktion zu „enormer Zerstörung“ führen würde. Israel drohte im Gegenzug, es könnte iranische Ölanlagen angreifen, was zu einem regionalen Krieg mit dem Iran führen und das Risiko von Unterbrechungen der Rohölversorgung erhöhen könnte.

Lassen sich die USA in Krieg hineinziehen?
Heute Morgen nun erklärte das Mullah-Regime, dass der Raketenangriff auf Israel vorüber sei, sofern es nicht zu weiteren Provokationen komme. Israel und die USA hatten zuvor Vergeltungsmaßnahmen gegen Teheran ankündigten. Ein Militärschlag gegen den Iran birgt das Risiko, dass die USA in den Krieg hineingezogen werden

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat für heute eine Sitzung zum Nahen Osten angesetzt. Die Europäische Union forderte unterdessen eine sofortige Waffenruhe.

Iranische Ölproduktion zuletzt auf Sechs-Jahres-Hoch
Die direkte Beteiligung des OPEC-Mitglieds Iran lässt Ölhändler eine Unterbrechung der Ölversorgung befürchten. Zuletzt war die Ölproduktion des Landes im August auf ein Sechs-Jahres-Hoch von 3,7 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag gestiegen.

Da der Iran für etwa 4 % der weltweiten Ölproduktion verantwortlich ist, stellt man sich an den Ölmärkten nun die Frage, ob Saudi-Arabien die Produktion erhöht, sollten die iranischen Lieferungen unterbrochen werden.

Treffen des OPEC Kontrollgremiums steht an
Ein Antwort auf diese Frage könnte das Kontrollgremium der OPEC (Joint Ministerial Monitoring Committee) liefern, das heute zu seiner alle zwei Monate stattfinden Sitzung zusammenkommt.

Es ist nicht davon auszugehen, dass die OPEC+, zu der auch Russland gehört, an der ab Dezember in Aussicht gestellten Erhöhung um 180.000 Barrel pro Tag etwas ändern wird. Doch angesichts der jüngsten Eskalation im Nahen Osten liegt der Routinesitzung nun eine besondere Brisanz inne.

Heizölpreise nahezu unverändert
Obwohl nach den deutlichen Aufschlägen am Dienstag heute im frühen Handel wieder zurückgehende Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen  Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region nur +1,85 Euro bis +2,35 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Dienstag.