Starker Dollar drückt Ölpreise – EIA: Ölproduktion wird Nachfrage übersteigen – Heizöl etwas teurer

Nachdem die Ölpreise aufgrund der reduzierten Nachfrageprognose der OPEC am Dienstag auf ein Zwei-Wochen-Tief gefallen waren, konnten sie sich gestern leicht erholen. Die beiden weltweit wichtigsten Referenzsorten Brent-Rohöl  und West Texas Intermediate Rohöl (WTI) verteuerten sich zur Wochenmitte um jeweils 0,5 %. Heute im frühen Handel werden diese Gewinne allerdings schon wieder vollständig abgegeben.

US-Inflationsdaten heben Dollar auf höchsten Stand seit November 2023
Über weite Teile des gestrigen Handelstages hatten die Ölpreise sogar deutlich stärker zugelegt, wurden dann aber von den am Nachmittag veröffentlichen Inflationsdaten in den USA deutlich ausgebremst.

Angesichts der Tatsache, dass die Teuerung im Rahmen der Prognosen ausgefallen waren, markierte der US-Dollar-Index, der den Wert des US-Dollars gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, seinen höchsten Stand seit November 2023. Eine stärkere US-Währung macht in Dollar gehandelte Rohstoffe für Besitzer anderer Währungen teurer, was wiederum zu einer gedämpften Nachfrage führt:

API-Daten zeigen überraschenden Lagerabbau in den USA
Kaum Einfluss auf die Ölpreise hatten die gestern gemeldeten Rohöllagerbestände in den USA. Diese waren letzte Woche laut Zahlen des American Petroleum Institute (API) um 777.000 Barrel gesunken. Demgegenüber hatten Analysten im Vorfeld einen Anstieg um 100.000 Barrel vorhergesagt.

EIA: 2025 wird Ölproduktion die Nachfrage übersteigen
In einem weiteren Bericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, senkte die U.S. Energy Information Administration (EIA), die dem Energieministerium der Vereinigten Staaten untersteht, ihre Prognosen für die US-amerikanischen und globalen Referenzpreise für Rohöl bis 2025.

Demnach rechnet die EIA damit, dass der Preis für Brent-Rohöl im Jahr 2025 bei durchschnittlich etwa 76 US-Dollar pro Barrel liegen wird. Die EIA geht davon aus, dass die weltweiten Ölvorräte im zweiten Quartal 2025 steigen werden, nachdem sie fünf Quartale lang gesunken waren.

Die erhöhte Produktion der OPEC+ und anderer Regionen werde dazu führen, dass die weltweite Ölproduktion die Nachfrage übersteigt. Zwei Hauptunsicherheitsfaktoren in der EIA-Prognose sind der Verlauf der Konflikte im Nahen Osten und die Bereitschaft der OPEC+-Mitglieder, sich an die Produktionskürzungen zu halten.

Heizölpreise ziehen leicht an
Nachdem heute im frühen Handel keine wesentlichen Preisänderungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu verzeichnen sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,45 Euro bis +0,15 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zur Wochenmitte.