Ölpreise geben weiter nach – Chinas Schuldenpaket enttäuscht – Heizöl etwas günstiger

Die internationalen Ölpreise sind mit leichten Verlusten in die neue Woche gestartet, nachdem sie am Freitag bereits um deutlich mehr als 2 % nachgegeben hatten. Zum einen üben nachlassende Ängste vor Hurrikan Rafael Druck auf die Ölnotierungen aus.

Es wird angesichts der Zugbahn und der nachlassenden Stärke nun mit keinen anhaltenden Versorgungsunterbrechungen der US-Ölindustrie im Golf von Mexiko mehr gerechnet. Am Sonntag waren noch mehr als ein Viertel der Ölproduktion und 16 % der Erdgasproduktion offline.

China reagiert auf Schuldenlast der Lokalregierungen
Noch stärkeren Einfluss auf die Ölpreise haben die aktuellen Entwicklungen in China, einem der weltweit größten Ölverbraucher. Dort hatte ein am Freitag angekündigtes Schuldenpaket in Höhe von 800 Milliarden Euro die Finanzmärkte enttäuscht.

Entgegen den Erwartungen hatte das Paket keine direkten Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft beinhaltet, sondern lediglich darauf abgezielt, den Finanzierungsdruck der Lokalregierungen zu verringern.

Inflation im Reich der Mitte leicht rückläufig
Unterdessen stieg der Verbraucherpreisindex (VPI) Chinas, ein Hauptindikator für die Inflation,  im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 % und lag damit leicht unter den Markterwartungen und unter dem Wert von 0,4 % im September. Im Monatsvergleich gab der VPI um 0,3 % nach, nachdem lediglich ein Rückgang um 0,1 % erwartet worden war. Im September war das Konjunkturbarometer unverändert geblieben.

Zudem sanken die Erzeugerpreise in China im Jahresvergleich um 2,9 %, nachdem im Vormonat noch ein Rückgang von 2,8 % gemeldet wurde. Damit fielen die Daten schlechter aus als die Marktprognose, einen Rückgang um 2,5 % vorhergesehen hatte.

Trump will Sanktionen gegen Iran und Venezuela verschärfen
Unterstützung könnten die Rohölpreise mittelfristig von der anstehenden zweiten Präsidentschaft Donald Trumps bekommen. Dieser hatte im Vorfeld wiederholt angekündigt, voraussichtlich die Sanktionen gegen die OPEC+-Mitglieder Iran und Venezuela zu verschärfen.

Iran hat Ölexporte unter Biden mehr als verdreifacht
Sofern den Worten Taten folgen, würde dies möglicherweise zu einer Verknappung des Ölangebots auf den Weltmärkten führen. Durch Trump eingeführte Sanktionen hatten in seiner ersten Amtszeit dazu geführt, dass der Iran zeitweise nur noch rund 500.000 Barrel Erdöl pro Tag exportieren konnte.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres hatten sich die Ausfuhren im Durchschnitt unter der Biden-Regierung auf ca. 1,6 Millionen Barrel pro Tag mehr als verdreifacht.

Heizölpreise mit leichten Abschlägen 
Da aktuell aufgrund der geschilderten Entwicklung im frühen Handel leichte Preisabschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,40 Euro bis -0,10 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch zum Wochenschluss.