Ölpreise nach Vorwochenrutsch stabil – Iran im Fadenkreuz Israels – Heizöl etwas teurer

Die Rohölpreise starten aktuell mit leichten Gewinnen in die neue Handelswoche. In der Vorwoche hatten nachlassenden Sorgen um eine weitere Verschärfung der Lage im Nahen Osten und die nachlassende Nachfrage in China die Preise für die beiden weltweit wichtigsten Öl-Referenzsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) deutlich fallen lassen.

Die US-Sorte WTI markierte dabei ein Minus von 8,4 % und schloss unter der psychologisch wichtigen Marke von 70 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Preise für die Atlantiksorte Brent hatten sich letzte Woche um mehr als 7 % nach unten bewegt.

Israel bereitet Angriff gegen Iran vor
US-Präsident Joe Biden hatte am Freitag betont, es bestehe die Möglichkeit, „mit Israel und dem Iran auf eine Weise umzugehen, die den Konflikt für eine Weile beendet“. Biden deutete am Wochenende an, dass er Einzelheiten über die Pläne Israels habe, ohne jedoch zu verraten, um welche es sich handelt.

Der Konflikt im Nahen Osten verschärfte sich jedoch am Wochenende, als Israel am Sonntag mitteilte, dass es sich auf Angriffe auf Einrichtungen in der libanesischen Hauptstadt Beirut vorbereite, die mit den Finanzgeschäften der Hisbollah in Verbindung stehen.

Eine Eskalation der Feindseligkeiten zwischen Israel und dem Iran könnte möglicherweise einen größeren regionalen Konflikt auslösen und den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen Anfang November beeinflussen. Israel hat erklärt, dass es die Bedenken Washingtons bezüglich seines geplanten Gegenschlags gegen den Iran in Betracht zieht.

Israelische Angriffspläne im Internet einsehbar
Netanjahus Planung für den Angriff auf den Iran sieht vor, dass er sich zunächst mit engen Beratern und dann mit dem Sicherheitskabinett trifft. Die USA haben Israel davon abgeraten, Energieziele im drittgrößten OPEC-Mitgliedsland anzugreifen. Das Büro des israelischen Premierministers erklärt hierzu, dass das Land seine eigenen Entscheidungen treffen werde.

Am Wochenende machte zudem die Veröffentlichung mutmaßlicher US-Geheimdienstinformationen über Israels Pläne für Vergeltungsmaßnahmen gegen den Iran Schlagzeilen. Die auf den 15. und 16. Oktober datierten streng geheimen Dokumente kursierten seit Freitag im Internet. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person hatte die Echtheit der Dokumente bestätigt.

Chinas Zentralbank senkt weiter Zinsen
Unterdessen hat China heute morgen wie erwartet, als Teil eines umfassenderen Konjunkturpakets zur Wiederbelebung der Wirtschaft, die Leitzinsen abermals gesenkt. Daten vom Freitag hatten gezeigt, dass Chinas Wirtschaft im dritten Quartal mit der niedrigsten Rate seit Anfang 2023 gewachsen war, was die wachsende Besorgnis über die Ölnachfrage des weltweit größten Ölverbrauchers schürte.

Demnach war Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal 2024 mit einer jährlichen Rate von 4,6 % gewachsen, was leicht unter dem im zweiten Quartal verzeichneten Wachstum von 4,7 % lag, aber die Markterwartungen von 4,5 % übertraf.

Heizölpreise ziehen wieder an
Nachdem heute im frühen Handel wieder steigende Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen  Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region +0,45 Euro bis +0,85 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zum Wochenschluss.